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Im Qualifying zeigte Marcell Korchukov wie schon bei ersten Rennwochenende, dass der Erftlandring zu seinen absoluten Lieblingsstrecken gehört. Mit 0,3 Sekunden sicherte sich der Pilot aus dem Förderkreis des Kartclub Kerpens die Pole. Sein Hauptkonkurrent des letzten Events in Liedolsheim -Phil Colin Strenge – konnte auf eine Runde nicht ganz mithalten und musste sogar Mathilda Paatz den Vortritt lassen, die eine extrem schnell Runde in den Asphalt brannte und sich im Kampf um die erste Startreihe um 0,06 Sekunden gegen Strenge durchsetzte. „Wir hatten leider nur einen Windschatten in der gesamten Qualifikation, den ich mir auch nicht so gut vorgelegt habe. Das wäre für einen guten Topspeed aber unbedingt nötig gewesen“, nimmt Strenge die Schuld auf die eigene Kappe, sieht aber für das Rennen keineswegs schwarz: „Am Start kann man sich, wenn man dicht hinter dem Führenden bleibt, schon auf Platz zwei vorarbeiten, dann ist alles möglich.“ Angst vor einer Kollision mit Korchukov wie in Liedolsheim beseht ebenfalls nicht: „Es könnte natürlich wieder passieren, Motorsport ist schließlich auch Kontaktsport. Aber letztes Mal war es nicht so schlimm, wir hatten einfach unterschiedliche Vorstellungen und dann ist es eben passiert. Im Kampf der Rookies setzte Tom Wickop ein wichtiges Lebenszeichen und qualifizierte sich erstmal als schnellster aller Neulinge. In der Zeitentabelle fand sich der Neunjährige auf Position fünf wieder und damit einen Platz vor seinem Rivalen Marlon di Salvo.

Rennen eins startete sowohl für Marcell Korchukov als auch für Phil Strenge genau nach Plan. Während Ersterer die Spitzenposition verteidigen konnte gelang es Strenge, Mathilda Paatz gleich auf den ersten Metern zu überholen. Nach einer zunächst guten Reaktion ging es für Vincent von Malsch dagegen leicht rückwarts am Start. Von vier gestartet verlor er im Getümmel ein paar Positionen und fand sich nach der ersten Runde nur auf Rang sieben wieder. Das Feld sortierte sich in den darauffolgenden Umläufen. Die Spitze bestand aus einem Quartett, das neben den bereits erwähnten drei Schnellsten aus dem Zeittraining durch den starken Rookie Tom Wickop komplettiert wurde. Jeder der vier Piloten hielt dabei ein wenig Sicherheitsabstand zum Vordermann – mit Sicherheit nicht ganz freiwillig. Den Speed für die Führungsgruppe hatte auch Vincent von Malsch, der sich aber am vor ihm fahrenden Marlon di Salvo die Zähne ausbiss. „Er hat hart verteidigt, auf keinen Fall unfair, aber ich wäre glaube ich nicht so gefahren“, erklärt von Malsch nach dem Rennen.

Wie man eiskalt überholt, zeigte vor allem Ben Gallert. Ähnlich wie in Liedolsheim zeigte der 11-Jährige eine furiose Aufholjagd. Und kämpfte sich von Rang 15 auf P9. Eine tolle Leistung, sitzt Gallert doch erst seit einem Jahr im Kart. Leidtragender seiner aggressiven Herangehensweise wurde insbesondere Elias Tittus, der mit Gallert kollidierte und das Rennen daraufhin aufgeben musste. Währenddessen teilte sich die Vierergruppe an der Spitze in zwei Duelle auf. Ganz vorne verfolgte Phil Strenge Marcell Korchukov, während Mathilda Paatz und Tom Wickop um den verbleibenden Platz auf dem Podium kämpften. Doch sowohl Strenge als auch Wickop gelang es nicht, in Schlagdistanz zu ihren Vorderleute zu kommen, weswegen Marcell Korchukov nach seinem Doppelsieg beim Saisonauftakt schon wieder in Kerpen triumphierte. Im zweiten Lauf sollte es wieder zu einem Duell um den Sieg kommen, allerdings mit deutlich mehr Spannung.

Denn in Rennen zwei gab es bereits vor dem Start einen Paukenschlag: Weil sein Motor einfach nicht anspringen wollte, schaffte es Phil Colin Strenge nicht rechtzeitig loszufahren und musste somit von der Boxengasse loslegen. Damit ging der zweite Platz am Start an Mathilda Paatz. Ein Geschenk, das die 12-Jährige bestmöglich ausnutzte – dazu gleich mehr. Ebenfalls gute Nachrichten gab es für Vincent von Malsch: Er musste sich diesmal nicht das gesamte Rennen einen Weg an Marlon di Salvo vorbei suchen, sondern schnappte sich den Führenden in der Rookie-Wertung bereits am Start.

Phil Strenge erlebte dagegen ein echt gebrauchtes Rennen, denn nach seinen Schwierigkeiten zu Beginn musste er wenige Runden später endgültig aufgeben. Für eine richtige Aufholjagd sorgte dagegen Elias Tittus, der sich von Platz 24 auf Position 15 verbesserte. Nach den vielen Ausfällen konnte der Rookie in Lauf 2 beweisen, was für einen Speed er mitbringt.

Das Hauptaugenmerk lag aber auf dem Kampf um den Sieg. Hier überraschte Mathilda von Paatz erneut, denn sie blieb nach dem Start ohne Probleme an Marcell Korchukov dran – mehr noch: In Runde drei wagte sie eine Attacke in Kurve zwei und setzte sich tatsächlich durch. Korchukov sammelte sich jedoch schnell wieder und konterte im drauffolgenden Umlauf. Paatz setzte aber ihrerseits wieder einen Konter. Abseits des packenden Duells um den Sieg fuhr Tom Wickop diesmal ein äußerst unauffälliges Rennen, denn sowohl nach vorne als auch nach hinten zu Vincent von Malsch klaffte bereits ab Rennmitte eine große Lücke. Das kann ihm allerdings herzlich egal sein, schließlich brachte der Rookie damit einen Platz auf dem Podium gegen die teils deutlich erfahrenere Konkurrenz zustande.

Derweil war der Sieg auch vier Runden vor Schluss noch nicht ausgefochten – im Gegenteil! Marcell Korchukov holte sich die Führung im Überhol-Hotspot Kurve zwei zurück, doch das ließ die schnellste Frau im Feld nicht auf sich sitzen und machte in der Runde danach die identische Aktion ihrerseits. Die Entscheidung fiel im zweitletzten Umlauf, als das Führungsduo auf ein überrundetes Kart traf. Beim Überrunden musste Korchukov länger warten, um eine Kollision zu vermeiden. Das gab Paatz den nötigen Raum, um den Sieg nach Hause zu fahren.

„Es wäre zu 100% in einem Crash geendet, wenn ich gleichzeitig mit Mathilda überrundet hätte. Das war ein bisschen Pech, aber immerhin bin ich in der Gesamtwertung noch Erster. Ich habe gute Punkte geholt und das ist das Wichtigste. Nichtsdestotrotz habe ich in der letzten Runde alles gegeben, um nochmal ranzukommen. Es war gefühlt die schnellste Runde in meinem Leben. Aber wenn es am Ende nicht reicht, dann ist es halt so“, schildert Korchukov das entscheidende Manöver aus seiner Sicht. Die strahlende Siegerin heißt Mathilda Paatz. „Ich habe nicht gedacht, dass ich Marcell überholen kann, aber ich war von Beginn an direkt hinter ihm und habe gemerkt, dass ich sein Tempo halten kann. Vor dem letzten Manöver ist er schlecht aus der letzten Kurve herausgekommen, da musste ich einfach reinhalten. Gut, dass er zurückgezogen hat“, erklärt Paatz ihren Schlüsselmoment im Rennen und freut sich, endlich mal ganz oben zu stehen: „Ich war noch nie Erste im Talents Cup, ich war immer hinter Marcell und habe mir vorgenommen, das zu ändern. Jetzt habe ich es endlich geschafft.“

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